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Osmanisches Reich

 

Wappen des Osmanischen Reiches
Wappen des Osmanischen Reiches

Das osmanische Reich, das aus den Resten des Sultanats der Rum-Seldschuken hervorging, war 600 Jahre lang (1299 bis 1923) eines der bedeutendsten Großreiche der Weltgeschichte.

Auf dem Höhepunkt seiner Macht war das Osmanische Reich die entscheidende Macht in Kleinasien, im Nahen Osten, auf dem Balkan, in Nordafrika und auf der Krim.

Sein Gebiet reichte von Ungarn im Norden bis zum Yemen im Süden und von Algerien im Westen bis zur iranischen Grenze im Osten. Den Mittelpunkt bildete das Gebiet der heutigen Türkei. Mit dem Vasallenstaat Krim dehnte sich das Osmanische Reich sogar bis zur Ukraine nach Südrussland aus.

Begründer des Reiches und der Herrscherdynastie war Osman I. Ghasi. Erst die Ausrufung der Türkischen Republik im Jahr 1923 bedeutete das Ende des Osmanischen Imperiums.

Osmanisches Reich
Aufstieg und Verfall des osmanischen Reiches

 

Osmanisches Heer

Der Aufbau einer schlagkräftigen Armee und die außerordentlich effiziente Organisation des Heerwesens bildeten die Voraussetzungen für die jahrhundertelang konsequent betriebene Eroberungspolitik der osmanischen Sultane. Jahrhundertelang galten die Heerscharen des Halbmondes in Europa als unbesiegbar und der „Schrecken der Welt“.

Schon der Anblick der prächtig aufgetanen Osmanen mit ihren bunten "Uniformen", ihren "exotischen" Waffen, der Allah beschwörende Schlachtruf und ihre dröhnende Militärmusik jagte den europäischen Soldaten Schauer über den Rücken.

Zwei Mal standen sie vor Wien. „Die Türken kommen – rette sich, wer kann!” Das christliche Abendland erschauderte.

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Das osmanische Herrschaftssystem basierte auf Expansion und militärischen Eroberungen. Auch profitierte das Reich von den Steuereinnahmen und der Wirtschaftskraft der neuen Territorien. 

Das riesige Imperium der islamischen Osmanen und das christliche Europa standen sich lange als feindliche Welten gegenüber.

Traditionell war es die Politik der Osmanen, das Reich mit militärischer Gewalt nur auf das Gebiet christlicher Staaten im Westen auszudehnen, jedoch nicht mit Gewalt gegen die turkmenischen Fürstentümer vorzugehen. Es war jedoch durchaus üblich turkmenisches Land durch Kauf, Heirat oder Stiftung von Unfrieden unter den herrschenden Dynastien zu erlangen. Auf diese Weise konnten die Osmanen große Gebiete im Westen Anatoliens ihrem Reich angliedern.

Türkenkrieg
Türkenkrieg

Die Türkenkriege trugen anfänglich den Charakter von Kreuzzügen, dann traten politische Motive in den Vordergrund. Doch nicht nur Kriege prägten die Beziehungen zwischen Orient und Okzident.

Ab dem 16. Jahrhundert schlossen die Osmanen Friedensverträge sowie Freundschafts- und Handelsabkommen mit europäischen Staaten, so mit Frankreich, England, sogar Habsburg und später vor allem Preußen.

Janitschar
Janitschar

Die herrschende Klasse bestand aus zwei rivalisierenden Gruppen: den muslimischen Turkmenen, Arabern und Iranern, die die türkische Oberschicht des Osmanischen Reiches bildeten und den christlichen Kriegsgefangenen und Sklaven, die zwangsweise angeworben, zum Islam bekehrt und nach dem berühmten Dewschirme-System (Knabenlese, ein organisierter Kindsraub) zu Janitscharen ausgebildet wurden.

Etwa jedes fünfte Jahr, später sogar jährlich, reisten osmanische Beamte durch die europäischen christlichen Reichsteile um die Knabenlese durchzuführen. Schätzungsweise wurden auf diese Weise 10.000 Jungen mit jeder Knabenlese ihrer Familie entrissen, die in Verzweiflung zurückblieb.

Versuchten die Eltern, ihre Kinder zu verstecken oder verweigerten sie die Herausgabe, wurden sie hart bestraft, gelegentlich sogar mit sofortiger Hinrichtung.

Knabenlese
Knabenlese

 

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