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Schabo - eine Schweizer Kolonie in Bessarabien

(Teil 2 von 4)

Schabo um 1850
Schabo um 1850

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ie ersten Jahre in der neuen Heimat waren nicht leicht und bald sank auch die Moral.

Das Land musste erst noch ausgemessen werden und die dort lebenden Personen sollten ausgewiesen werden.

Festung Akkerman
Festung Akkerman

Den ersten Winter verbrachten die Neusiedler auf Anweisung des Gouverneurs des Zaren bei Bürgern in der nahe gelegenen Stadt Akkerman1 (heute: Bilhorod-Dnistrowskyj), die den Schweizern Zuflucht zu geben hatten.

 

die Anfangsschwierigkeiten der Weinbauern
die Anfangsschwierigkeiten der Weinbauern

1823, im ersten Jahr in der neuen Heimat, fiel die Ernte aus. Die 60.000 gepflanzten Rebstöcke waren der Trockenheit zum Opfer gefallen. Die Schweizer Siedler waren gezwungen, einen Kredit von 1.400 Rubel aufzunehmen, um im darauffolgenden Jahr (1824) ebenso viele Rebstöcke zu pflanzen. 1825 hatte sich die Zahl ihrer Stöcke schon verdoppelt.

 

Schabo vergrößerte sich 1823 um weitere 2 Familien und 3 Ledige aus der Schweiz:

  • Louis Frédérich Huguenin aus dem Kanton Neuenburg mit seiner Frau
  • Jean-Antoine Maillard aus Oron-le-Châtel (Kanton Waadt) ,(est. 1828 in Schabo
  • Guerbold aus dem Kanton Graubünden
  • Jean-Pierre Meillaud geb. am 7. September 1782 in Blonay (Kanton Waadt) mit seiner Frau Françoise-Pauline, geb. 1781 in Dupraz und Kinder: Jean-François und seine Frau Katharina geb. Klutzpicher, Louis-Henri François Emmanuel, Marie-Louise, Amelia und Harriet

 

1824 kam nur ein einziger neuer Siedler nach Schabo:

  • Daniel Besson aus Treytorrens (Kanton Waadt) hatte die 2.500 kilometerlange Strecke zu Fuß gemacht.
Weinbauern in Schabo
Weinbauern in Schabo

 

1825 hatten diese Schweizer Weinbauern 104.000 Reben und etwa 2.000 Obstbäume: Pflaumen, Kirschen, Birnen, Maulbeeren und Nüsse.

Von den 14 Familien mit 39 Personen hatten aber erst drei Weintrauben geerntet.

 

 

fünf Generationen einer armenischen Familie
fünf Generationen einer armenischen Familie

 

Die Siedler mussten auch gegen die Armenier kämpfen, um sich die Reben, die ihnen von der Regierung geschenkt worden waren, nicht stehlen zu lassen, was zur Folge hatte, dass die Kolonisten François Noir, der Apotheker Henry Berguer und Guerbold in die Schweiz zurückkehrten.

 

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1 Akkerman = die 600 v. Chr. von den ionischen Griechen gegründete Stadt Tyras gehört zu den ältesten Städten der Welt; die Phönizer nannten sie Ophiussa, die Griechen Makaphon und ab 400 vor Chr. wurde sie Tyras (nach dem gleichnamigen Fluss) genannt. In römischer Zeit hieß die Stadt Alba Julia; die slawischen Stämme nannten sie Belgorod (weiße Stadt), seit dem 10. Jahrhundert sind die Namen Maurocastro und Aspocastro bekannt; die Kumanen bezeichneten die Stadt im 12. Jahrhundert als Barmunia und Ak-Libo; Ende des 13. Jahrhunderts bekam sie den Namen moncastro oder Malvocastro. Unter den moldauischen Fürsten gehörte die Stadt, jetzt Cetatea Albă (weiße Zitadelle) genannt, zu einem Verteidigungsgürtel gegen die Mongoleneinfälle. Nach der Eroberung 1484 durch türkische Heere hieß sie Akkerman (aq = weiß und kerman = Stadt). Nach dem Anschluss Bessarabiens an Rumänien (1918) erhielt die Stadt wieder ihren moldauische Namen Cetatea Albă. Heute heißt sie Bolgorod Dnjestrowski.

 

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