Die Berliner Mauer

 

(Teil 2 von 4)

getrennt durch Stacheldraht Enkelinnen 
                grüßen ihre Großeltern
getrennt durch Stacheldraht
Enkelinnen grüßen ihre Großeltern

 

Bis zum 13. August 1961 fiel keinem der Anwohner die bereits vorhandene Interzonengrenze besonders auf. Zwar erinnerten Schilder daran, dass der jeweilige Sektor verlassen wurde, aber man konnte ohne größere Schwierigkeiten von der einen zur anderen Straßenseite wechseln, Freunde, Verwandte oder Nachbarn besuchen oder einfach nur nebenan im Tante Emma Laden einkaufen gehen.

Trotzdem hatten rund 1,6 Millionen Menschen aus Ostberlin und der DDR ihre Heimat verlassen.

 

Walter Ulbricht
Walter Ulbricht

Auf einer internationalen Pressekonferenz in Ost-Berlin am 15. Juni 1961, gab Walter Ulbricht, der damalige Staatsratsvorsitzender der DDR, an:

“Niemand hat die Absicht eine Mauer aufzurichten.”

Ulbricht war der erste, der den Begriff Mauer zwei Monate, bevor sie überhaupt stand verwendete.

Sprach Walter Ulbricht die Wahrheit? Hat Kreml-Chef Nikita Chruschtschow den Mauerbau angeordnet? Oder drängte Ulbricht bei seinen Besuchen in Moskau auf das tödliche Bauwerk? Wussten die alliierten Westmächte davon?

Juni 1963: in einer Rede in West-Berlin, sagte 
              Kennedy:"Ich bin ein Berliner"
Juni 1963: in einer Rede in West-Berlin,
sagte Kennedy:"Ich bin ein Berliner"

Dass der Westen von dem Mauerbau am 13. August 1961 nicht völlig überrascht sein konnte, macht eine Bemerkung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy einem Vertrauten gegenüber vom Anfang August 1961 deutlich.

Kennedy meinte, dass Chruschtschow vor einer unerträglichen Situation stehe. Durch das Ausbluten Ostdeutschlands sei der ganze Ostblock in Gefahr. Kennedy hielt es für denkbar, dass Chruschtschow den Bau einer Mauer erwäge, um die Fluchtbewegung zu stoppen.

 

Am 13. August 1961 kündigte der Rundfunk der DDR den Bau der Berliner Mauer an:

„Heute hat die Regierung der DDR in Berlin wirksame Maßnahmen ergriffen, die die DDR gegen die " ununterbrochene Aufwiegelung“ des Westens schützen wird und die Sicherheit der sozialistischen Staaten garantieren wird.

Das Innenministerium der DDR, das Ministerium für Verkehrswesen der DDR und der Magistrat "Groß berlins" haben angeordnet, dass zur Unterdrückung der feindlichen Aktivitäten der militärisch revanchistischen Streitkräfte an der DDR-Grenze, einschließlich der Grenze zu den Westsektoren von Berlin eine solche Kontrolle eingeführt wird, wie sie in jedem souveränen Staat üblich ist. Über eine zuverlässige und wirksame Überwachung werden die Aufwiegelungsaktivitäten aus dem Westen gestoppt. Die oben aufgeführten Grenzen können von DDR-Bürgern fortan nur mit speziellen Genehmigungen überschritten werden.

 

Viele Deutsche hofften auf Hilfe der Westmächte um die Abriegelung der DDR schnell wieder zu beenden. Die Westalliierten verurteilten zwar das Vorgehen der DDR Regierung, hielten sich aber ansonsten sehr zurück. Niemand wollte zu drastische Schritte unternehmen.

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